junge Triebe Weinrebe im Winter geschnittener Stock

 

FAKTEN UND REGELN BEIM REBSCHNITT

Für ein besseres Verständnis der Regeln ist es ratsam, im Vorfeld den „Aufbau einer veredelten, älteren Rebe“ zu lesen.Mit diesem Wissen, und den unten aufgeführten Schnittregeln, werden sie ihren persönlichen Rebstock frei nach ihrer Fantasie und den örtlichen Gegebenheiten formen und kultivieren können.
Bewusst wurden viele Details auf einige wichtige Fakten reduziert. Auf diesen Fakten auf
bauend erklären sich viele andere, wesentlich ausführlichere Beschreibungen.

  1. Anders als manche Bäume, werden Reben immer in ihrer Winterruhe geschnitten. (Januar-März/April)
  2. Am einjährigen Holz sind die traubentragenden Winterknospen
  3. Einjähriges Holz, auf zweijährigem Holz gewachsen, besitzt die höchste Fruchtbarkeit
  4. Einjähriges Holz, auf mehrjährigem Holz gewachsen, also weniger fruchtbar, wird zum „Verjüngen oder Korrigieren*“ des Rebstockes verwendet
  5. Ist einjähriges Holz dünner als ein Bleistift, dann insgesamt weniger Winteraugen am Stock belassen und gegebenenfalls im kommenden Frühjahr düngen
  6. Ist einjähriges Holz dicker als ihr Daumen, dann insgesamt mehr Winteraugen am Stock belassen und die Düngung reduzieren, bzw. aussetzen
  7. Bei der Auswahl auf unbeschädigtes, gesundes, einjähriges Holz achten
  8. Befürchtet man einen Frostschaden, werden vor dem Schnitt stichprobenartig einige „Winteraugen geprüft*“.
  9. Weinreben an sehr frostigen Standorten möglichst spät, im zeitigen Frühjahr schneiden.
  10. Sehr vitale Reben, die zu schnellem, frühem Austrieb neigen, ebenfalls möglichst spät, im zeitigen Frühjahr, schneiden.
  11. Um Längenwachstum zu fördern, oder dem Weinstock eine neue Form zu geben, werden wenige einjährige Fruchtruten mit vielen Augen angeschnitten (Rutenschnitt). Diese Ruten werden an der Unterstützungsvorrichtung angebunden.
  12. Um an einem älteren, bereits ausgewachsenen Rebstock gleichmäßig Laub und Trauben wachsen zu lassen, werden viele einjährige Fruchtruten mit wenigen Augen nach eigenen Wünschen am Stock verteilt, angeschnitten (Zapfenschnitt)

    (*) = mehr unter „Verjüngungsschnitt“ und „Knospentest“!