Parthenokarpie – Stenospermokarpie
Wie schon erwähnt, sind vollkommen kernlose Trauben eine Laune der Natur. Ein Zufallsprodukt. Man spricht von der Parthenokarpie.Ohne Samen (Kern) fehlen für das Beerenwachstum wichtige Hormone. Aus diesem Grunde sind die Beeren einer „Sultaninen“, die einen hohen Anteil an parthenokarpen Beeren bildet, selbst unter besten klimatischen Bedingungen, nicht größer als 0,5 – 0,8 gr.
Nur mit mehrmals aufgesprühten Pflanzenhormone kann ein besseres Beerenwachstum erreicht werden. Sultaninen mit fast völlig samenlosen Beeren werden hauptsächlich bei der Rosinenproduktion eingesetzt.
Fast alle traditionell, gezüchteten, sog. kernlosen Traubensorten sind nicht ganz ohne Kerne. Neben einigen parthenokarpen Beeren findet man einen hohen Anteil an Beeren mit einem verkümmerten, ganz weichen Kern (rudimentär), den Sie beim Essen (beißen) nicht spüren. Im fachlichen Sprachgebrauch spricht man von einer sog. Stenospermokarpie.
Diese Beeren können etwas größer werden, weil eine schwach ausgebildete Samenanlage hormonell auf das Beerenwachstum Einfluss nehmen konnte.
Stenospermokarpie ist nicht statisch. Je nach jährlichem Witterungsverlauf und Standort der Rebe wird die letztendlich verkümmerte Samenanlage (Kerne) einer stenospermokarpen Beere unterschiedlich stark ausgebildet. Man erkennt sogar Unterschiede an einer einzigen Traube.
Viel wichtiger ist die Konsistenz der Samen. Wenn man auf einen verkümmerten Kern beißt, soll er weich sein, damit er beim Verzehr der Beere im Mund nicht wahrgenommen wird!
Im allgemeinen Sprachgebrauch und in der Bezeichnung der Trauben und Rebsorten wird zwischen parthenokarpen und stenospermokarpen Samenanlagen nicht unterschieden und alle Sorten als „KERNLOS“ bezeichnet.
Mehr Informationen unter: „Kernlose Trauben“ und „Kernlose Traubenzucht“.